505-Trichter Brombachsee

27.04 - 28.04.2013

Brombach statt Barbados,

schattige 4° statt schwülen 25+° und Ritter Bier statt Cuba Libre. Für unsere erste Regatta im frisch importierten 505er hatten wir den Brombachsee ausgesucht, 400 km statt 4000 Seemeilen Anreise, aber auch für diese brauchten wir dank eines Staus vor Crailsheim 5 Stunden aus dem Rheinland. Geschenkt.

Am Samstag Morgen dann der Bootsaufbau bei leichtem Nieselregen, ein Blick auf den See, immerhin eisfrei. 14 Boote sind erschienen und um 11:30 werden nach der Steuermannbesprechung unseres jungen Wettfahrteiters mit den Worten „zieht Euch warm an, nehmt was zu essen mit“ auf die Bahn geschickt. Es ging up and down dreimal um die Bojen, was uns sehr sympathisch erscheint. Unsere Suche nach dem Pfadfinder endet ergebnislos, es gibt hier einen ganz klassischen Linienstart. Bei dem leicht drehenden Wind nicht immer einfach auszulegen, aber das Feld rauscht sauber los. Unterwegs sind wir zu sehr mit uns beschäftigt, als auf die anderen zu schauen und so läuft es mit dem fünften Platz eigentlich überraschend gut. Aber im zweiten Lauf schlägt dann der Detailfuchs zu. Eigentlich liegen wir ganz toll auf der zweiten Kreuz und beschäftigen uns schon mit unserem neuen Tacktick Kompass als – SCHNAFF – das Groß von oben kommt und uns zu unvorhersehbaren Bewegungen im Boot zwingt. Ok, wieder raufziehen, es macht KLICK und es geht weiter um 3 Minuten später wieder mit einem SCHNAFF die gleiche Situation erneut zu erleben. Da mittlerweile alle vorbei sind und wir keine Ahnung haben was los ist, fahren wir unter leichten Flüchen über das Fallschlosssystem (eine Camcleat und Leine kapiert ja jeder) in den nahen Hafen. Anlegen, Boot kippen, kleine Arbeitspunktanalyse des Fallschlosses, aha – man darf es gar nicht komplett hochziehen. Also, Fall richtig eingestellt und pünktlich zum dritten Start wieder am Schiff zum Semmeln abgreifen. Jetzt aber wieder los, diesmal löst sich in der dritten Kreuz das Ruderblatt und wir fahren aus dem Trapez einen ungewollten 360° Kringel. Mmmh, das hat doch die ganze Zeit gehalten. Abends erfahren wir, dass die kleine Klemme am Heck doch Sinn macht.

Dann frischt der Wind zur vierten Wettfahrt auf und steigert unseren Adrenalinspiegel. Trotz mehr Mastfall bekommen wir das Boot so schnell nicht grade und die ersten Mannschaften rauschen davon. Auch unter Spi sind wir dann nicht mehr so ganz geschmeidig, zu guter letzt sind wir froh das der schöne Segeltag dann doch zu Ende geht.

Abends dann die Überraschung, unser Mann auf dem Wasser bewährt sich am Grill und bruzzelt die Hauptzutat für mehrere Burger. Lecker und aufbauend. Bei dem eingangs erwähnten Ritter Bier kreisen die Gespräche um Jetons am Laacher See, Carbonmasten für 505er und die schönsten Flugversuche mit den Motten. Ziemlich früh verkriechen wir uns in den Golf bzw. in den Jugendraum,10 Monate nach dem letzten Aufschlag am Alpsee sind wir noch nicht so ganz im Regattamodus.

Der Sonntag war dann nicht so toll. Erst die 4° Aussentemperatur auf der Grossanzeige am Hafen, dann der Blick auf den ziemlich ruhigen See. Auf dem Wasser spielt sich im fünften Lauf in der zweiten und dritten Runde auch nicht mehr viel ab und so sind wir mittags wieder zum Einpacken an Land. Bei dem Lauf setzten die jetzt schon klar Führenden Ihr Streichergebnis mit einem weiteren ersten Platz und fahren fast einen Schenkel Vorsprung raus, vielleicht war es auch ein ganzer, ganz schön heftig.

Bei der Siegerehrung (Bocksbeutel Rose und ein maritimer Gabentisch, der nach dem Haifischprinzip – der erste bekommt das Beste – geleert wurde) wurden wir nett verabschiedet und bedankten uns bei den engagierten Organisatoren mit einem dreifachen five oh five!

 

Frank und Hubertus - 8694