EC France St. Raphael

21.03 - 23.03.2008

Ahoi,

komme auch gerade aus dem Süden zurück. Wir waren für eine Woche dort hin gereist, um 1. etwas Urlaub zu machen, kann ich nur empfehlen; 2. ein bisschen segeln zu gehen, und 3. um an dieser ersten Europacup Regatta ´08 teilzunehmen. Klar, es war früh im Jahr, und von daher nicht sicher, ob wir die Zeit da unten in Badehose, Eis essend verbringen können. Durch die Wetterlage mit der nördlichen Strömung war es, trotz Sonne, eben eher frisch bis kalt und an 3 von 8 geplanten Segeltagen konnten wir wegen Windstärken bis zu 40 Knoten leider nicht aufs Wasser.
Dennoch hatten wir die Gelegenheit mit den Deutschen, Französischen und Schweizer Teams vor der Regatta ausgiebig zu trainieren. Es waren viele neue Boote am Start. Neben Rondar auch erstmals der neue Duversion ( schreibt man das so?) Wie ich finde ein ausgezeichnetes Boot, in einem bestechenden Finish; mit vergrößerter Spitrompete und wirklich guten Details, vom Vorstagansatz bis zur Schwertkastenverstrebung. Was den Heckschotleuten sicher gefallen könnte. Gebaut in Honeycomb und  Carbon. Die neuen Rondars sahen natürlich auch toll aus....... ;-) ........ vor allem die von Holger.
Die Franzosen waren ausnahmslos super nett und hilfsbereit. Viele sprachen deutsch und vom Wettfahrtteam bis zur Apartment Rezeption total nett. Muss man sich mal vorstellen, die gleichzeitig antretenden Tempest´s wurden aufgrund der schwierigen Ablegesituation bei viel Wind zum Teil zum Training aus sogar dem Hafen geschleppt. Es gab auch ne Richtige Welcome Party im Zelt, mit Punsch und Fassbier, Hotdogs und Life Musik.
Am ersten Wettfahrttag hatten wir Mistral und die professionelle Wettfahrtleitung hat gleich morgens für den Tag alles abgesagt. Das war schlau, denn der Wind nahm tatsächlich bis spät abends nicht ab und so konnten alle diesen Tag für Ausflüge nutzen. Am Samstag hatten wir das gleiche Bild, nur gehen lassen wollte man uns bis 15.00 Uhr nicht. Dann war aber klar, das der Wind stehen bleibt und es wurde wiederum auf den nächsten Tag verwiesen. Um 17.00 nahm der Wind dann doch noch ab, so das einige Teams noch für ne Stunde raus sind. Um einen Parcours aufzubauen hätte es wahrscheinlich nicht mehr gereicht, denn um 19.00 Uhr wurde es schon ziemlich finster. Also musste es nun am Sonntag passieren. Start wurde für 9.00 Uhr angesetzt und mit kurzer Verzögerung ging es auch fast pünktlich los. Wir hatten eine tolle Wettfahrt bei ca. 2-3Bft. Der Kurs ging über die ganze Bucht mit etwa 1,2 NM Startkreuz. Nach einem Vorwind- und einem Dreieck war unten dann Ziel. Tom Bojland hat dann die letzte Tonne ausgelassen, so das Ian Pinnell das Rennen als eigentlich zweiter für sich entscheiden konnte, vor Phillip Jackot und uns. Ich glaub nächster Deutscher war dann Kelly mit Scholle vor Jens und Johannes. Irgendwo zwischen 4 und 7. Nachdem alle im Ziel angekommen waren, flaute der Wind stark ab. Nach versuchen einen Linienstart durchzuführen, was wegen drehender Winde bei Stärke 0,25-0,75Bft nicht gelang, haben wir dann, dem Startschiff folgend einen schönen Törn durch die ganze Bucht gemacht. Um 12.00Uhr setzte sich dann wie von Geisterhand ein stabiler Wind durch. Bei guten 3Bft aus Osten konnten wir also zur nächsten Wettfahrt starten. Stefan und Axel waren Pfadfinder und sorgten mit einer soliden Performance für einen Reibungslosen Ablauf. :-)
Man beachte: es gab sogar zwei Schlauchboote, eins hinter dem Pfadfinder und eins in Lee als Schutz. Die Fahrer wussten auch was sie tun, also alles tiptop, wie auf ner richtigen Regatta eben. Wir starteten bei klasse Sonne und super Wind Richtung Uferpromenade und Skyline von St. Raphael mit dahinter liegendem Bergpanorama (Das Auge segelt mit) In Cannes wäre das natürlich noch schöner gewesen, denn da hätte man sogar die tief verschneiten Alpen sehen können. Naja, vielleicht rutscht der Eurocup ja irgendwann noch ein bisschen nach Osten. :-) Jedenfalls war es ein spannendes Rennen und dank des extra im Parcours verankerten russischen Frachters auch sehr variantenreich. Wer es schaffte diesen unter Spi in Luv zu passieren, konnte schon Mal den ein oder anderen lästigen Mitstreiter abschütteln.
Am Ende konnten wir Phillipe Boite auf der Kreuz noch abschütteln und das Rennen für uns entscheiden. Jens und Johannes auf Platz 3. Wie schon erwähnt war der Wind stabil, und so wurde nach dem Zieleinlauf der Tempest´s  ein neuer Gate Start durchgeführt. Das Rennen ging ein wenig an uns vorbei, hatten wir uns doch schon auf der Startkreuz zu sehr in den Frachter verbissen. Jedenfalls war es wieder eine fantastische Wettfahrt bei um die 3Bft und Sonne. Wer diese für sich entscheiden konnte hab ich nicht mehr mitbekommen. Vorne lagen Malte und Sebastian und Jens und Johannes hinter Phillip Boite, glaube ich, und Kelly und Scholle dahinter, wobei da bestimmt auch noch ein Schweizer mitgemischt hat. Während der Siegerehrung wahren wir dann wohl schon bei Marseille, oder Lyon..... ?, da wir wegen Bruch etwas eher loskamen als geplant. Schade eigentlich, wo es doch so gut lief.
Ich kann dieses Event nur empfehlen. Sicher, es ist eine Art Trainings Camp, und für viele Teilnehmer auch eine Möglichkeit, das Material zum Beginn der Saison in den Griff zu bekommen. Da ist es auch immer gut zu wissen das Frisco immer seine Schatztruhen dabei hat, in der sich das ein oder andere fehlende Teil finden lässt. Die Regatta allerdings hat hingegen wenig von einer Übungsveranstaltung. Das Revier ist mit Sicherheit Anspruchsvoll und das Feld war, einem Eurocup entsprechend, relativ gut und auch stark besetzt.
Die Wettfahrtleitung hat einen ausgezeichneten Job gemacht und hingegen früherer Veranstaltungen gab es sogar eine richtige Jury. ......Man kann ja nie wissen. :-)

bis dann, in Bad Zwischenahn
Gruss, Rainer