Alsterpokal Hamburg

09.06 - 10.06.2007 Start zur ersten Wettfahrt war um 13 Uhr, wir sind morgens aus Berlin angereist. Ein Blick auf die Alster verriet uns: Mittelwind zwischen 2 und 3 in Böen evtl. etwas mehr. Die Alster ist zum segeln nicht die Beste - einfach zu viele Dreher und zu viel Verkehr: Dampfer, Tretboote, Segelboote und das schlimmste Segelschulboote!!! Aber damit hatten ja alle zu kämpfen. Der Tegeler See ist da doch um Längen besser!

1. Start, Samstag

Wir sind super gestartet und raus gekommen, dazu eine gute Kreuz auf der erst mal alles gepasst hat, so dass wir als Erste oben an der Tonne ankamen:

Wir konnten das auch eine Runde halten und sind als Erste nach der 3 wieder auf die Kreuz gegangen.

Auf der folgenden Kreuz hatten wir einen schönen Streckbug zur Tonne. Der 2. ist ca. 15 m weiter nach rechts gegangen und wir dachten uns warum sollen wir tief mitgehen, wenn wir einen beinahe-Anlieger zur Tonne haben.

Wie dumm, der Wind drehte tief und setze 15 m über uns ein, so dass mit einem Mal 5 Boote durchgingen. Die Restlichen haben wir verloren, weil wir dann etwas verkrampft waren und dachten, was man mit einem falschen Schlag verliert kann man mit einem guten auch wieder gewinnen. Pustekuchen! Wir sind dann jedenfalls volles Risiko gegangen und es ging natürlich in die Hose.

Auf der dritten Kreuz hatten wir uns wieder gefunden und konnten ein wenig aufholen, so dass wir vor der letzten Runde 7ter waren. Kurz vor dem Ziel haben wir auf dem Reach von der 4 zum Ziel noch zwei bekommen was die allgemeine Stimmung sehr gehoben hat.

2. Start, Samstag

Wieder ein guter Start und eine gute erste Kreuz, so dass wir oben am Fass 2ter waren.

Wir konnten auf den Halb- und Vorwindgängen kurz mal die Führung übernehmen aber leider nicht halten.

Auf den folgenden Kreuzen haben wir ein paar verloren und leider auch noch kurz vor dem Ziel ein Boot. Aber mal verliert man und mal gewinnen die Anderen, wir wurden 5.

3. Start, Samstag

Die Bedingungen waren extrem anstrengend. Sehr drehende und wechselhafte Winde, d.h. es war viel Trimmung, Konzentration und Reaktion notwendig. Nachdem wir schon 3 Liter (Wasser) auf dem Wasser geleert hatten und unsere Vorräte erschöpft waren, beschlossen wir, wie auch viele andere, erstmal kurz an den Steg zu fahren und ein Bier zu trinken.

Natürlich nur, um wieder zu Kräften zu kommen und verlorene Mineralien aufzufüllen (!). Die gute Bierzapferin war leider etwas langsam mit dem zapfen und als Kete mir zurief „Beeilung die starten gleich“ waren wir schon in der Vorbereitung. Na ja wir kamen zu spät zum Start. Geschlagen geben wollten wir uns deswegen nicht. Nach der ersten Kreuz waren wir im Mittelfeld angekommen, auf dem Vorwind und Halbwind ging es weiter vor.

In der dritten Runde an der 3 passierte es dann. Wir hatten uns in einem schönen Manöver vor der 3 die Innenposition erkämpft. Das außenliegende dritte Boot an der Tonne, machte keinen Platz. Das zwischen dem Außenliegenden und uns befindliche Boot hatte ebenfalls keine Möglichkeit auszuweichen und schob sich auf die Tonne, in welcher es sich mit dem Schwert verfing und selbige somit leewärts zog.

Wir haben in diesem Moment Meter verloren, konnten aber elegant um den an der Tonne hängenden herum segeln ohne die Tonne zu verfehlen. Das Boot welches den Spaß verursacht hatte, kringelte höflich nach dezentem Hinweis. Ich schätze wir waren an der Tonne 1 vor den beiden letzten Spigängen etwa 7ter und hatten durch das Manöver leider den Anschluss verloren.

Auf dem Spigang von der 1 zur 2 passierte das nächste Malheur. Der Wind frischte kurzfristig auf und drehte so ungünstig, dass wir mit Halbwind auf die Halsentonne 2 fuhren. Wir haben die Tonne gerade so kriegen können und als wir an der Tonne waren knallte noch einmal eine schicke Böe rein. Wir konnten nicht abfallen, weil wir sonst die Tonne mitgenommen hätten. Anluven macht man ja nicht, wäre aber auch nicht gegangen denn da war eine andere Five. Alle Segel waren schon offen, der Spi leider nicht aber die Böe kam so überraschen...das Resultat kann man sich ja denken. Ich bin nur froh, dass mein Vorschoter so lieb war und freiwillig in die Alster sprang (sonst hätte ich ihn schubsen müssen denn auf dem Schwert hat nur einer Platz!!).

Die Kenterung hat uns natürlich wieder zurück geworfen und wir sind als 15. gefinished.

Im Anschluss an den ersten Regattatag gab es leckeres Essen und im Schein der untergehenden Sonne, gemütliches Beisammensein auf der Terrasse des HSC. Unser Exilberliner in Hamburg Micha bot uns günstige Unterkunft mit Frühstück – danke noch mal dafür.

4. Rennen, Sonntag

Start war für 11 Uhr angesetzt. Nachdem wir relativ viel geschlafen hatten waren wir fest entschlossen, uns noch ein wenig zu verbessern. Platz 1-3 war eigentlich schon weg, die waren doch noch etwas besser. Platz 4-8 war noch nicht ausgelost und ab Platz 9 waren die Gegner schon relativ weit weg.

Der Start war ganz gut und an der Tonne waren wir unter den ersten Drei. Nach der Rundung der Tonne 1 standen wir erst einmal, während die Gegner hinter uns ne Böe bekamen und uns „drüber knallten“, also blieb nur die Halse, die uns auch rettete. Wir kriegten spontan ne Böe, fast eine private und waren von dem ganzen Pulk wieder weg und landeten unten als 3ter an der Tonne 3. Nach der Rundung wollten wir nicht den gleichen Fehler wie am vorherigen Tag machen und sind mit dem Feld mitgegangen. Wir konnten einen leider nicht im Sack behalten und wurden 4ter.

5. Rennen, Sonntag

Start gleich im Anschluss, diesmal blieben wir jedoch dicht bei der Linie, um nicht wieder zu spät zu kommen. Der Start war soweit OK. Leider die Kreuz danach nicht so ganz. Wir sind dennoch als 6ter oben angekommen. Durch die wechselhaften Winde war das ebenso anstrengend wie am vorherigen Tag, ja sogar schlimmer weil der Wind teilweise richtig weg ging. Zu den am ersten Tag genannten Störenfrieden waren auch noch Drachen, 5.5 Yachten und H-Jollen auf der kleinen Alster unterwegs. Irgendwie haben wir es geschafft uns noch zwei Plätze vor zu schieben, wobei uns ein nachfolgendes Pulk ständig im Nacken saß, was noch einmal die Spannung erhöhte. Am Ende wurden wir auch in diesem Rennen 4ter.

Insgesamt wurden wir 5te, was diesen Bericht zur Folge hat. Wir haben noch einen schönen Wanderpreis für die besten Einsteiger erhalten, da wir noch nicht sehr lange im „Geschäft“ sind.

Wir möchten uns für die wirklich nette und gelungene Veranstaltung des HSC bedanken. Die Wettfahrtleitung hat unter den gegebenen Umständen 5 sehr anspruchsvolle und spannende Rennen geschafft und einen guten Job gemacht. Als Neueinsteiger möchten wir noch erwähnen, dass uns die 505er-Klasse wirklich Spaß macht. Der 505er als anspruchsvolles und schnelles Boot, sehr gute Konkurrenz auf dem Wasser sowie ein nettes Miteinander an Land. Wir fühlen uns sehr wohl in der Klasse und werden uns sicherlich öfter auf Regatten sehen.

GER 8599

Florian Duwe