Saarpokal Bostalsee

01.08 - 02.08.2015

Aus dem sonnigen Baden angereist, begrüßte mich der Bostalsee am Freitagabend in friedlicher Ferienidylle: Nur ein Schwarm der Gattung „Tretboot-Schwan“ wühlte vor dem Center Park das Wasser auf.

Nach dem Stellen des Mastes und den ersten paar Knoten meldete ich Feierabend und verbrachte den Abend in geselliger Runde bei Dirk und seiner Familie. Anne vom Team Feuerhake und Daniela vom WettfahrtTeam gesellten sich später dazu.

Von Windgeräuschen geweckt und nach kurzem, sehr ungesundem Frühstück gab es kein Halten mehr. Die Five wurde fertig geriggt und wartete auf den Einsatz.

Mangels Vorschoter war ich alleine angereist mit der Zuversicht, einen oder eine für den Draht zu finden. Da sich das zu früher Morgenstunde nicht klären ließ, wurde gewassert und ich bewegte meine Five zunächst Einhand. Nach einigen Schlägen am Wind und einem abenteuerlichen Einhand-Spi-Manöver kehrte ich zur Seglerbasis zurück, an der Alex von Mertens als mein Steuermann aufgetaucht war. Nochmal auslaufen, ein paar Probeschläge bei zeitweise 3bft, um schließlich im Flauteloch zurück zu dümpeln und den Tag seglerisch zu beenden: Samstag blieb der Wind im Energiesparmodus.

Die abendliche Party: Wie gewohnt mit Freibier, Schwenker und Salaten – schwungvoll begleitet  von den „Old Bony Dogs“ und ihrem hochwertigen Jazz. Claus-Michael (GER 8424) mal nicht an der Pinne sondern am Schlagzeug! Das Buffet war so gut wie geplündert und das Fass Bier wurde genauso gründlich abgearbeitet. Dermaßen gestärkt und noch mit dem Swing der Band im Blut, fand sich um Mitternacht ein Chor zusammen, der begleitet von meinem Akkordeonspiel Annes Tochter ein Geburtstagsständchen in ausdrucksstarker Harmonievielfalt ins Telefon tönte.

 Am Sonntagmorgen traf sich die Meute zu einem ausgiebigen Frühstück mit Rührei, Speck und Marmelade, ein paar Wespen besuchten uns auch J

 Der Wind fühle sich ziemlich stabil an und machte alle heiß.

 Da sich Konstantin, Svens Vorschoter und jüngster Teilnehmer, für meinen Doppel-Spibaum interessierte, stachen wir beide in See, um das mal auszutesten. Nach einigen Schlägen am und vor dem Wind stellten wir unter Spi fest, dass das Feld gerade gestartet war. Unter leichter Hektik wurde der Windsack geborgen und wir starteten rund 2 Minuten hinter dem Feld. Alex war als Vorschoter bei Sven gelandet, sein Vorschoter war ja bei mir.  Auf diese Weise neu gemischt ging es auf die Bahn. Nach dem ersten Dreieck hatten wir schon 2 Boote kassiert und nahmen die Verfolgung ins Mittelfeld auf.

Der Wind wurde beständig tüteliger und schob immer wieder Flautenlöcher über den See: Wohl dem, der die Wenden rechtzeitig machte! Auf diese Weise wurde das Feld ständig neu gemischt. Zeitweise auf drittem Platz  trieben wir durch das Feld und gesellten uns mit fast allen anderen Booten an der letzten Leetonne in eine Art Knäuel. Wer hier in Luv herauskam, profitierte von der letzten Bö und rettete sich ins Ziel. Wir wurden sechste J 

Nach langem Warten und dem Regattaende um 13:45 Uhr frischte der Wind auch wieder auf, so dass wir wenigstens beim Abbauen nicht schwitzen mussten.

Siegerehrung: Cremant und Pokale wurden verteilt, allen Helfern gedankt und dann rollte ich wieder quer durch‘s Elsass in Richtung Heimat.

Wieder konnte ich erfahren, dass Segler auch ohne viel Regatta mächtig viel Spaß haben können J

Uwe Krumm / GER 8712