MiDDle East Race Goitzsche

24.10 - 25.10.2020

Herzlichen Glückwunsch an das Gewinnerteam der Fock für die beste Mannschaft unter 54 Jahre Teamalter Willy und Herrmann Wollenbecker. Die beiden haben in der Ostserie den besten Gesamtrang für junge Mannschaften gewonnen. Zur Erinnerung: zu der Ostserie zählten Schwerin, Berlin und Cospuden. Schwerin konnten wir auf den Wannsee verlegen, da Schwerin coronabedingt keine Motorboote für unsere Regatta stellen konnte, in Cospuden mussten wir für die coronabedingt verlegte Contender-DM Platz machen und konnten die Regatta auf die Goitzsche verlegen. Die Berliner Regatta musste zwar wegen Corona ganz abgesagt werden, aber zum Gewinn der Fock reichte auch die Teilnahme an 2 der 3 geplanten Regatten. Diese Chance hat der Wollenbecker-Nachwuchs wahrgenommen und sich am Ende auf dem Heimatrevier mit einem sehr guten 5. Gesamtrang den Sieg in der Jugendwertung gesichert und somit eine nagelneue BM-Fock gewonnen.

 

Die Bedingungen waren für die 10 Teams - mehr waren es leider nicht - ideal: bei herrlichem Sonnenschein über die zwei Wettfahrttage und Wind zwischen 8 und 18 kn machte das Segeln auf einer perfekt ausgelegten Bahn durch unseren Wettfahrtleiter Raik Wollenbecker wirklich viel Spaß. Das sage sogar ich, obwohl das Ergebnis mir nicht gerade schmeichelt...

 

 

Die Goitzsche, ein ziemlich großes Baggerloch, dass mit 13 km2 nur 3 km2 kleiner ist als der Walchensee, dafür aber in nur 48 Stunden während der Jahrhundertflut 2002 volllief, zeigte sich also von seiner besten Seite. Aber klar, es ist ein Binnenrevier und der Wind drehte nicht nur wie vor Schilksee bei Westwind, sondern auch die Wechsel zwischen Bö und Nicht-Bö konnten sich sehen lassen. Es war also Auge gefragt. Das beste Auge hatten Alex und Finn, die nicht nur am häufigsten an die richtige Stelle gesegelt sind, sondern dann auch ausreichend schnell waren, um sich ziemlich souverän vor Thure und Aron und dann Hendrik und Ute den Gesamtsieg zu holen.

 

 

Aber das sind ja nur unwichtige Randnotizen. Entscheidend war ja vielmehr die Gastfreundschaft des Yachtclubs Bitterfeld, die damit begann, dass Raik seinen Vorschoterposten bei Anika abgab, um die Wettfahrt zu leiten. Bei den guten Bedingungen saß er dann etwas neidisch auf dem Startboot. Der Club versorgte uns aber auch mit Frühstück und Abendessen, so dass für das leibliche Wohl durchgehend gesorgt war. Mich erinnerte es an die ersten Wittenseeregatten in den 1980er Jahren. Kleiner Club, viel Engagement und nettes coronaabstandsgesteuertes Zusammensitzen nach der Regatta.

 

 

Beim abendlichen Zusammensitzen haben wir versucht, Stefan Meister, der als Einmal-Steuermann bei Michael Rehberg eingesprungen war, zum Spontankauf eines 505ers zu überreden. Aber er erzählte irgendetwas von Yngling oder so. Aber es kamen in dem Gespräch auch Worte wie Sport und anstrengend vor. Ich hoffe mal, dass wir ihn wieder einmal im 505er begrüßen und irgendwann für ganz den 505er gewinnen können.

 

 

Dann kann er ja mal an unseren Trainings teilnehmen, die wir auch nächstes Jahr weiter stattfinden lassen wollen. Dass diese Trainings sehr erfolgreich sind, zeigt auch die Tatsache, dass drei Trainingsteilnehmer vor mir gelandet sind. Damit muss ich dann mal 2021 bei Willy und Hermann ins Trainingslager gehen und nicht mehr umgekehrt.

 

 

Nachdem wir im ersten Rennen noch gedacht hatten, wir können unseren 8. Platz dadurch heilen, dass wir die Regatta abbrecheen und unser Großsegel tauschen, mussten wir die restlichen 3 Läufe des Tages feststellen, dass es nicht einfach nur am Segel lag. Über einen 4. Platz sind wir tatsächlich nicht mehr hinausgekommen. Immerhin gab es am Ende für jeden Teilnehmer eine Rolle Isoliertape, so dass auch wir nicht ganz leer ausgingen.

 

 

Insgesamt war es eine super Veranstaltung und die Goitzsche hat sich sehr für die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft 2022 empfohlen. Es gibt in unmittelbarer Nähe zum Club (< 100m) diverse Unterkünfte in einem Ferien-Hüttendorf, fußläufige Ferienwohnungen im Ort, es gibt genug Platz für Wohnmobile, der See ist nirgendwo zu flach und groß genug, um bei 3 Runden eine Stunde lang für eine Wettfahrt zu brauchen, die Luv- und Leetonnen lagen immer richtig, die Startlinie ebenso. Damit auch noch alle anderen, die diese Regatta verpasst haben, in den Genuss kommen, die Goitzsche schon vorher kennen zu lernen, überlegen wir, ob im April vor Zwischenahn noch Platz für eine neue Ranglistenregatta ist. Mehr dazu zu gegebener Zeit im Regattakalender.

 

Wer übrigens dachte, dass wir keine Segelnummern mehr im Spi fahren, kann hier auf dem Bild erkennen, dass dies nicht ganz stimmt :-).

 

 

Tim Böger