Oktoberfestpreis Tutzing

25.09 - 26.09.2021

Oktoberfestpreis ohne Oktoberfest

 

Am 25.-26.09.2021 hatte der Touringyachtclub in Tutzing, wie jedes Jahr, zum Oktoberfestpreis geladen, zum zweiten mal ohne Wiesn.

 

Am Freitag vor der Wettfahrt fand an gleicher Stelle ein Training unter Leitung von Nicki und Angela, mit zahlreichen neuen Gesichtern und Booten, was sehr erfreulich ist, statt. Da ich am Freitag noch nicht mit von der Partie war, sollte einer derer von denen die dabei waren, einen kleinen Aufsatz verfassen. Sehr erfreuliche wäre es, wenn sich einer der Newcomer die Finger an der Tastatur verbiegt, ein paar Zeilen in den Komposten klopft und per Mail an den Webmaster für die Homepage schickt.

 

Ich bekam nur am Rande mit, dass es beim Training im Kampf mit dem Boot, den Elementen und dem Pinierholz, zu einem mehr als überflüssige Anbumbser kam und nun ein Schifferl zum Schönheitschirurgen zur Nasenkosmetik muss. Solche Aktionen sind aus meiner Sicht, auch wenn sie im Übereifer passieren, mehr als überflüssig sind, auch wenn der Ehrgeiz groß ist und man in aller Hektik vielleicht ein wenig den Überblick verliert, Namen werden an dieser Stelle nicht gennant. Trotzdem sollte sich die Jenigen, die so wie erzählt wurde vermeintlich „Vorfahrt“ hatten, auch ein wenig darüber Nachdenken und sich an die Nase fassen, wie es zu diesem unglücklichen Zwischenfall kam.

 

So nun genug der mahnende Worte ……

 

Nun zum eigentlichen Geschehen, für das man eigentlich nach Tutzing fährt:

 

Der Samstag kündigte sich mit leichtem Morgennebel und strahlendem Sonnenschein bei meiner Anreise von München nach Tutzing an.

 

Im Club angekommen wurde erst mal ganz gemächlich die die feuchte Persenning vom Boot abgedeckt und meine Yacht fertig zusammengestöpselt. Wie war das noch, wo gehört diese bunte Schnur wieder hin? Ah, Topnant, etc., …… Da die Gefahr für Wind ziemlich gen Null tendierte, hatte man für diese meditative Arbeit des Boot aufbauens alle Zeit der Welt. Als mein Schifferl soweit startklar war, ging das große Ratschen los, da man ja viele der Teilnehmer zwangsläufig lange nicht mehr gesehen hatte. Die neu dazugekommenen Gesichter wurden herzlich begrüßt und von der Klasse in mit großem Hallo in Empfang genommen.

 

Gegen Mittag dann die freundliche  Begrüßung vom Club und anschließender Steuermanns- / Fraubesprechung, mit den tröstenden Worten das wohl heute nichts geht und am Sonntag bei der herrschenden Wetterlage eventuell etwas passiert könnte. Dies tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch. Es wurde in der milden Herbstsonne weiter gefachsimpelt, eifrig an den Booten geschraubt, geputzt und zwischendurch mal der eine oder andere Cappuccino oder Hopfenblütentee, je nach Geschmack zu sich genommen. Der Gastronomie im Club kam dieses Wetter augenscheinlich nicht ganz ungelegnen.

 

Um 16:30 Uhr wurde dem Warten ein Ende gesetzt und der Samstag seitens der Wettfahrtleitung für segelfrei erklärt. Ruckzuck kamen die Persenninge über die Boote und man begab sich zu Tisch, um Wiesnhändel mit Kartoffelsalat, geht auch ohne Wiesn, zu vertilgen und mit Apfelkücherl, Eis und Sahne, das Mahl süß ausklingen zu lassen.

 

So gestärkt wurde zur allgemeinen „Freude“ die Auslaufbereitschaft für Sonntag an Land zu 8:45 Uhr verkündet, also eine kurze Nacht. Da es zunehmend frischer wurde, löste sich die Runde dann doch recht zügig auf, um ins Warme zu kommen.

 

Sonntag Früh das gleiche Bild , wie am Vortag. Sonne, hochglanzpoliertes Gewässer, noch nicht mal der kleinste Anflug von Wind und ein senkrecht nach unten hängender rot-weiß geringelter  Sportsocken. Also wieder warten, bohren, schrauben, putzen, ratschen, Cappuccino, wieder warten, etc., die Übung von Samstag auf diesem Gebiet machte sich deutlich bemerkbar.

 

Gegen Mittag stellte sich auf einmal hecktisches Treiben bei der Wettfahrtleitung ein, da sich aus Richtung Nord bis Nordwest ein zarter Windhauch gemächlich über den Tümpel ausbreitete. Ich war nicht sehr motiviert, aber Jochen überzeugte mich es doch zu wagen und auf den gruseligen See zu fahren. Also wiederwillig in den Nassbieber gepult, die Planen hochgezogen und nach dem Motto letzter werden wir nicht, in See gestochen.

 

Auf dem Wasser reichte es dann für einen matten zwei Frau / Mann Kantensitzer und das Boot bewegte sich einigermaßen über das Wasser. Vor dem Start Pi mal Daumen mit den vielen Bändern gespielt, damit die Dreiecke am Mast schön aussehen und pünktlich über die Linie gefahren. Irgendwie hatte mein Oldtimer einen guten Tag, die etwas älteren Herren haben wohl auch nicht all zu viel Falsch gemacht und schwups waren wir zweiter hinter Kelli am Luvfass. Um uns herum tummelten sich Micki mit Dirk, Lena mit Caroline und unsere Clubkameraden Hendrik mit Ute. Auf dem ersten Spigang sind wir etwas falsch abgebogen, hatten die Spitze aber immer noch in Schlagdistanz, kamen aber nicht mehr an einem der Freunde vorbei. Krönender Abschluss nach dem Runden des Leefasses, war dann ein höllischer Spiritt mit Beifahrer Jochem voll im Trapez über die Ziellinie und hinter uns kam lange Zeit nichts.

 

Erfreulich zu sehen war das Dieter Brehm und seine Schottin Natascha Cepec, am Freitag beim Training noch vom Spibaum ausgenockt und angezählt, bei ihrer ersten Fivenregatta als Neueinsteiger, auf dem sechsten Platz hinter uns ins Ziel kamen. Gratulation an euch beide und macht weiter so.

 

Auf der Heimfahrt Richtung Club stellten sich noch ein paar gnadenlose Böen, mit schwer aufgerundet ca. 2,5 Bft. ein, dass sich mit Schotenmaat voll im Trapez und Bremser mit dem Allerwertesten über der Kante, fast ein Anflug von Gleitfahrt einstellte.

 

Fazit:

 

Nicht schnell genug gewesen um vierter oder zu wenig gebremst um sechster zu werden, also Berichteschreiberplatz. Gibt es dies Regel eigentlich noch? Wenn nicht, sollte sie wieder eingeführt werden.

 

Da es im Süden immer finsterer wurde, kaum an Land angekommen, im Nassbieber das Boot zusammengepackt, bevor der große Regen kam. Kaum trockengelegt war schon Siegerehrung und es reichte noch mit Jochen gemeinsam eine Weinschorle im trockenen auf der Terrasse zu trinken, bevor er in Richtung Konstanz aufbrach und ich mich in Richtung Walchensee bewegte, um dort mein Boot abzustellen, bevor es für mich dann nach München ging.

 

Nochmals vielen Dank an die gesamte Mannschaft des DTYC, für ein nahezu perfektes Regattawochenende, auch wenn das Segeln etwas zu kurz kam.

 

Sonstiges:

 

Interessante Manschaftszusammenstellungen:

 

  • Kelli mit Andi, nicht ungewöhnlich, aber seit langem mal wieder gemeinsam in einem Boot auf der Piste.
  • Angela und Frieder, leider am Sonntag nicht angetreten, da für Angela eine weite Heimreise auf dem Zettel stand.
  • Micki und Johannes in dieser Zusammenstellung nicht angetreten, wegen Heimweg, siehe Angela.
  • Dirk und Felix, gemeinsam nicht angetreten, siehe Angela und Johannes.
  • Dirk dann als Ersatz bei Micki ins Boot gehüpft, um Johannes zu ersetzen. Kann so schlecht nicht gewesen sein, da die Zwei gewonnen haben.
  • Enno Wilts hatte wohl den Wetterbericht studiert und ist an der schönen Ostsee geblieben, Schlauheitspunkte gesammelt.

 

Merkwürdigkeiten:

 

  • Harald und Michael durften nach dem Start, von der etwas übereifrigen Jury mit dem gelben Fähnchen abgemahnt, zwei Kringel drehen. Tatbestand, angebliches, mehrfaches Pumpen nach dem Startsignal. Die übermotivierten Herrschaften, hatten wohl schon die Laser-Deutsche im Touringyachtclub vor den Augen und mussten wohl üben…..

 

Alles muss Raus:

 

  • Da Dirk sein Boot verkaufen möchten und nach einer neuen Yacht schielt, wechselten eifrig gebrauchte Segel den Besitzer.
  • Ich konnte bei mir auch ein wenig den Keller ausräumen und habe meine alte Ruderanlage und ein wenig Kleingemüse an einen glücklichen Menschen verkauft.

 

Grobe Planungen für das nächste Jahr:

 

Training:

 

Wir wollen versuchen im Süden ein paar Trainings zu organisieren, falls man uns segeln lässt.

 

  • Ganz oben auf der Liste steht ein gemeinsames Trainingswochenende am Walchensee, irgendwie im Juni. Wenn möglich so gelegt, dass die Teilnehmer, die eine weitere Anreise haben, ihre Boote bis zur Rangliste am Walchensee stehen lassen können. Bedarf der Abstimmung mit dem Clubvorstand im SCLW.
  • Weiteres ins Auge gefasste Training in Herrsching am Pfingstmontag nach der Wettfahrt, wie gehabt, evtl. weiter Termine auf Zuruf.
  • Ggf. zwei Trainings in Tutzing, erster Termin im Mai und zweiter Termin, wie gehabt Freitag vor dem Oktoberfestpreis.

 

In eigener Sache:

 

  • Jochen und ich, sowie das Alter des Bootes mit eingerechnet, sind in dieser Kategorie, schwer einzuholen, trotzdem fährt das Alteisen mit den dynamischen Jungsenioren.

 

So nun genug geschrieben. Kommt gesund und gut über den Winter und brecht euch nicht die Füße beim Skifoan, wenn man uns diesen Winter hoffentlich wieder lässt.

 

In diesem Sinne alles Gute, war nett in Tutzing, auch mit wenig Segeln und hat mit den neuen und alten Gesichtern viel Spaß gemacht.

 

Achim

 

GER-8518, Saubartl