EuroCup III Warnemünder Woche (SA-MO) Warnemünde

06.07 - 08.07.2024

Einstieg in den 505er auf der Alster und der Warnemünder Woche/Eurocup (von Rayan)

 

Den 505er kenne ich schon sehr lange, weil wir meinen Vater mit der Familie immer auf die großen Regatten begleitet haben (WM Palermo 2008, WM San Francisco 2009, WM Barbados 2013, WM Weymouth 2016, WM Gdynia 2018 und immer wieder Eurocup in Riva am Gardasee). Anfang Juni hat mich mein Vater gefragt, ob ich mit ihm bei der Warnemünder Woche den Eurocup der Fiven als Steuermann segeln will. Ich dachte, das ist eine gute Gelegenheit zum Einstieg. Als mein Vater sagte, zu der Regatta hätten bisher nur Leute gemeldet, die mindestens 20 Jahre Five segeln, einer davon Jørgen Bojsen-Møller mit einer Goldmedaille im Flying Dutchman 1988 in Seoul, kamen mir leichte Bedenken, ob ich der Aufgabe gewachsen bin. Für Training auf der Ostsee war leider keine Zeit mehr. Dankenswerterweise hat uns der NRV erlaubt, unser Boot für ein paar Tage auf den Jugendsteg zu stellen. Von dort haben wir zur Vorbereitung einmal trainiert, zweimal Mittwochsregatta (jedes Mal vordere Hälfte) und den Alsterpokal gesegelt.

 

Der erste Tag beim Alsterpokal war krass. Da kam vor dem Start eine Regenbö mit knapp 40 kn rüber. Alle Boote sind gekentert. Wichtig war, nicht durchzukentern. Sonst ist bei der flachen Alster der lange Mast der "Five" schnell krumm. Nach dem Sturm wurde die Wettfahrt mit den noch verbliebenen Teilnehmern gestartet. "Ankommen" war erst mal unsere Devise. Das klappte ganz gut. Wir wurden 4. von 10.  Dabei war noch ordentlich Druck in der Luft. Ein Vorschoter hat mit seinem Handy einen Speed von 20 kn unter Spi gemessen. Für den nächsten Tag brauchte unser Konkurrent Steve Kwee einen Ersatzvorschoter. Steve hatte uns vorher schon seinen Trailer für den Transport unseres Bootes zur Alster geliehen. Jetzt konnte ich mich revanchieren und rief schnell meinen 420er Clubkollegen Leonard Kersten an. Der hat nicht lange gefackelt und ist spontan eingesprungen. Hut ab. Er wurde dann mit Steve 7. von 11, mein Vater und ich wurden 5.

 

Mit den ersten Erfahrungen von der Alster ging es dann Freitag, den 5. Juli zur Warnemünder Woche. Dort hatten 34 Teilnehmer gemeldet. Der älteste war der Australier Earle Alexander mit 81 Jahren. Ich war der jüngste mit 16 Jahren. Nach der Ankunft wollten wir eigentlich zum ersten Mal auf der Ostsee trainieren, aber es war superwindig und eine Five kam uns schon mit gebrochenem Mast entgegen. Da haben wir lieber unser Material geschont und sind dringeblieben. Am ersten Wettfahrttag gab es immer noch heftige Böen. Beim Rausfahren bemerkten wir, dass mein Vater den Niederholer vom Spi nicht richtig angeknotet hatte. Als er das korrigieren wollte, flog plötzlich der Spi aus der Spitrompete. Wir fuhren drüber und hatten sofort einen Bremsfallschirm hinter dem Ruder, allerdings mit Rissen. Das war dann eher ein Netz. Aber alles hat sein Gutes: Während wir die Spikurse unter weißen Segeln fuhren, kamen wir an mehreren gekenterten Fiven vorbei und konnten einige Plätze gutmachen. Am Ende der Regatta wurden wir 25. von 34. Das lässt hoffen und macht Lust auf mehr.

 

Rayan Schöner (16 Jahre)