Niendorf Cup Niendorf

27.06 - 28.06.2020

Endlich war es soweit, die erste Ranglistenregatta im Coronajahr fand in Niendorf an der Ostsee statt. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die SGJ Niendorf, die flexibel genug war, uns praktisch ohne Vorbereitungszeit eine Regatta auszurichten. Die Wettfahrtleitung hat Carsten Schermer routiniert mit fast ohne Helfer über die Bühne gebracht. Geholfen hat vor allem Alt-505er Ecki König, der allein mit einem langsamen und wackeligen Hilfsmotorboot die Tonnen organisieren musste und zugucken konnte, wie sein alter Steuermann, gekapert von Karsten Stümpel die Regatta fast gewinnen konnte.

 

Aber der Reihe nach. Von 15 gemeldeten Booten schafften es 12 auf die Bahn und fanden super Bedingungen vor, wenn man nicht gerade auf 20+ Knoten hoffte. Am Samstag war es wunderbar warm (kurz unter 30 Grad) und reichlich Sonne zum Start. Wie immer im Norden wird so ein Wetter vom Wettergott nicht zuuu lange geduldet und so stieg nach einer Woche blauen Himmels die Gewitterneigung. Das führte dazu, dass die Wettfahrtleitung aus Sicherheitsgründen, den Samstag nach zweieinhalb schönen Läufen beendete und uns reinschickte. Achtung: es gibt für solche Zwecke die Flagge S, die auch ausgehängt war, aber nicht von allen sofort gesehen wurde.

 

Sportlich brachte der Tag ein fast erwartbare Ergebnisliste. Nur fast, denn ich hatte Alex Holzapfel mit Stefan Worm als Favoriten gesehen. In den ersten beiden Läufen haben sie mich nicht enttäuscht und mit zwei Siegen gezeigt, dass sie es können. Allerdings im dritten Lauf sieben anderen Booten den Vortritt in der verkürzten Wettfahrt gelassen. Norbert Dasenbrok und Sven Meier haben die Chance genutzt und sind damit auf Platz 1 gefahren. Das konnte dann zwar nicht in niendorf-typischer Manier im Festzelt bei Grill und Bier diskutiert werden, aber unterm Himmelszelt bei nix und Gin-Tonic so gesellig wie zurzeit möglich. Da es warm war, ebenfalls wunderbar.

Der Sonntag fing an, wie der Samstag geendet hatte, nur der Wind kam aus 270 statt aus 90 Grad. Das Rennen begann beinah pünktlich und entwickelte sich spannend, denn das Feld war sehr dicht zusammen. Auch Julia Trusen und Thorsten Pösch waren bald wieder dabei, trotz eines unnötigen Umdrehens am Start, denn der Einzelrückruf galt nicht ihnen. Es wurde dann aber interessant, weil die Front, die sich vor uns aufbaute recht dunkel war. Wir hatten die Luvtonne im Blick wie auch die führenden beiden Alex und Nobse - nur etwas dahinter. Dann war die Front da, schaltete den Himmel auf öffnen (tonnenweise Wasser prasselten auf uns nieder), machte das Licht aus (Sicht unter 10 m, andere Boote nur schemenhaft wie der Fliegende Holländer zu erahnen) und drehte den Wind auf.


Eine Herausforderung für alle, weil man es so selten üben kann, wenn der Wind von 8 auf 33 kn in 10 Sekunden aufdreht. Da ich mit meiner an Wasserstunden sehr jungen Vorschoterin ausgemacht hatte, dass wir nicht kentern (das müssen wir erst noch üben), blieben wir stehen und segelten brav weiter. Die Wettfahrt wurde dann aber leider in der Böe abgebrochen und der Tag beendet. Somit war die Liste vom Samstag auch die Liste vom Sonntag. Und es hat sich wieder einmal bewahrheitet: du musst Samstags oben stehen...

1. 9040, Dasenbrok, Meier
2. 8825, Troch, Stümpel
3. 9182, Holzapfel, Worm