Wantenschlitten (optional)

Der Effekt des Wantenschlittens ist derselbe wie bei der Verstellung des Salingswinkels. Für die folgenden Überlegungen denken wir uns die Salingslänge neutral, also so, dass die Wanten vom Mast zum Boden durch die Länge keine Umlenkung erfahren.

 

Es gilt: je mehr Wantenspannung, desto mehr biegt der Mast, weil die Salingsenden weiter vorne sind als es die Wanten wären, würden sie nicht durch die Salinge laufen. Die Salinge halten den Mast in der Mitte also zurück, sorgen für weniger Biegung. Wird jetzt die Wantenspannung erhöht, werden die Salinge nach hinten gezogen und der Salingswinkel wird etwas spitzer, der Mast biegt mehr.

 

Werden die Salinge stumpf angebaut, ist der Mast in Normalstellung gerader, das Großsegel voller und entwickelt mehr Druck (für schwere Teams). Werden sie spitzer angebaut, biegt der Mast schon bei wenig Spannung mehr und das Groß wird flacher. Der Effekt der Wantenspannung auf die Mastbiegung ist bei stumpfen Salingen groß, bei spitzen kleiner bzw. wenn die Salinge genau auf der direkten Linie von Mastansatzpunkt der Wanten bis zur Wantenbasis liegen, ist er sogar Null.

 

Muss der Mast aufgrund von starkem Wind fallen, braucht man gleichzeitig sehr viel mehr Wantenspannung, um den Anströmwinkel der Fock mit möglichst viel Spannung auf dem Vorstag flach zu halten. Diese hohe Wantenspannung sorgt aber nun dafür, dass der Mast in der Mitte über den Druck auf die Salinge biegt. Da der Mast aber gleichzeitig nach hinten fällt, verändert sich die Geometrie von unveränderter Wantenbasis und Wantenansatzpunkt am Mast so, als würde der Salingswinkel stumpfer werden, der Biegeeffekt durch die Wantenspannun nimmt also zu.

 

In diesem Fall biegt der Mast zu viel und wir vermeiden das, indem wir den Wantenschlitten nach hinten fahren. Je mehr Mastfall, desto mehr fahren wir die Schlitten nach hinten.

 

Das Gegenteil wollen wir bei sehr leichtem Wind erreichen. Wir wollen keine hohe Spannung auf dem Vorstag, damit die Fock schön voll am sackigen Vorstag steht. Aber gleichzeitig wollen wir, dass der Mast stark biegt, damit das Großsegel im Achterliek öffnet. Das bekommen wir aber nur über hohe Wantenspannung hin. Fahren wir die Schlitten nach vorne, können wir einen stumpferen Sahlingswinkel simulieren und mit vergleichsweise geringer Wantenspannung den Mast biegen.

 

Wir verwenden als Wantenschlitten Ronstan 19mm und ein 3mm Dyneema 2:1 System, um den Wagen nach hinten zu ziehen. Beide Seiten werden mittig zu einem 2:1 System und auf dem Schwertkasten in die Klemme geführt.

 

Die Normalposition des Schlittens muss markiert werden. Die Normalposition für den Ansatzpunkt des Wantes ist 2,61 m vom Heck des Bootes (richtig für den Bereich von ca. 8-15kn).

 

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