EuroCup IV Hayling Island (Gbr)

30.09 - 03.10.2021

Ein Ausflug nach England – ein Abenteuer in Zeiten von Corona und Brexit? Das gleich vorweg: alles easy handlebar. Man muss nur seinen Hintern in Bewegung setzen und schon geht alles. Klar, man muss sich etwas genauer in die Einreisebestimmungen einlesen und man braucht jetzt auch einen Reisepass, ein Ausweis reicht nicht mehr. Aber das ist ja kein Drama.

 

Hinzu kommt aktuell, dass ein Antigen-Test im Vorwege gemacht werden muss und vor Ort an Tag 2 ein PCR Test (Kostenpunkt 50 Pfund). Aber die schicken den Test zum Segelclub, man macht ihn dann selbst und steckt ihn in die Post, fertig. Seine Maske kann dafür dann auch zu Hause bleiben, es sei denn man will sich selbst ein wenig schützen, denn Corona macht ja keinen Bogen um UK.

 

Weniger erfreulich war dann schon der Blick auf die Meldeliste. Hier in die erste Hälfte zu kommen war für uns nicht wirklich realistisch, die Titeldichte und die Anzahl der olympischen Medaillen war hier deutlich höher als irgendwo sonst seit Corona. 4 Medaillen (1 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze im 49er) saßen allerdings auf einem Boot. Aber auch die anderen Boote sind ja bekannt aus Funk und Fernsehen. Zur Statistik: 1 Europameister, 3 Weltmeister und diverse WM-Treppchen-Segler. Wir haben uns also Top Ten zum Ziel gesetzt. Bei allerdings nur 15 Booten. Ungewohnt Perspektive.

 

Das nächste, was die Sache schwierig machte, war der Wind. Es begann mit 30 kn, was uns kein Rennen an Tag 1 erlaubte. An Tag 2 dann nur 20 bis 25 kn. Drei kurze Rennen, 2 Kenterungen bei uns in Rennen 2 und 3 führte zu Platz 9 bei uns, immerhin vor Boite (10.) und Quirky (Vorstagbruch in Rennen 1). Die Medaillen lagen am Ende des Tages auf Platz 4. Der Europameister führte. Tag 3 startete mit 30 kn plus und ging hoch auf 50 (siehe Wetterentwicklung im Bild). Das war dann doch etwas viel. Aber wer Home Office gewöhnt ist, kann auch in Hayling Island seine Zeit nutzen. Der Rechner ist ja immer dabei.

 

An Tag 4 dann wieder bessere Aussichten: morgens nur 15 kn bevor dann mittags wieder 25+ erreicht werden sollten. Folglich wurde der Start auf 09.30 nach vorn verlegt, um 2 oder vielleicht sogar 3 Rennen über die Bühne zu bekommen. Alle waren also vorbereitet und ablegebereit als dann überraschend die Badehose hochgezogen wurde, Startverschiebung. Der Grund war dann ebenso überraschend wie absurd. Da das Catering nicht von der Verlegung informiert wurde oder jedenfalls nicht rechtzeitig, gab es Frühstück erst ab 08.00 (was alle wussten und worauf sich alle eingerichtet hatten). Damit aber dann doch jeder noch im Club frühstücken konnte, wurde der Start kurzerhand wieder eine halbe Stunde nach hinten gelegt.

 

Das Ergebnis dieser Verschiebung war ein starker Anstieg der Windstärke im 2. Rennen des Tages, der dann wieder 28 kn auf die Bahn brachte. Naja – das war jetzt nicht für alle ideal…

 

Wir haben unser Minimalziel top ten dann genau erreicht, weil wir leider zu oft umgefallen waren, insgesamt 3 x in 5 Rennen. Das kostete uns den Anschluss an den Block der 6 Boote vor uns, die alle im Bereich von 20 bis 24 Punkten lagen, wir mit 29 etwas dahinter. So eng wie hier in der Liste ging es auch auf der Bahn im „Mittelfeld“ zu mit ständigen Positionswechseln – bis sich mal wieder jemand per Kenterung zeitweise abgemeldet hatte. Wir leider öfter als der Rest.

 

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